Der Regisseur Hajo will einen Film drehen, der die Jesus-Geschichte von allen Mythen befreien soll. Jesus ist kein Auferstandener, sondern ein Mensch, der eine Frau leidenschaftlich liebt. Diese Rolle soll Hajos Freundin, die Tänzerin Susej, spielen. Während den Proben wird aber die Geschichte plötzlich Realität und Susej erlebt die «Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit» und deren Zeitlosigkeit. «Immer ist Jetzt» – im mystischen Erlebnis verfliessen Ort und Zeit.
Das Schauspiel versucht nicht, das Unerklärliche zu erklären. Silja Walter will, es in mystischen Augenblicken erlebbar zu machen. Zurück bleibt die Hoffnung, dass hinter Bomben, Trümmern und Krieg, auch hinter dem Schwein und der Schlange im eigenen Herzen eine Wirklichkeit steht, die das Leben erleuchtet und sinnvoll macht. In Silja Walters Schauspielen verbinden sich Wort, Tanz, Video und Musik zu einer Einheit Ihr Werk besticht durch grosse Sprachkraft, gewagte Bilder und Einfallsreichtum. Das Publikum taucht ein in eine Welt, wie Silja Walter sie sich vorstellt: In eine Stadt ohne Tod.